🧠 Prüfungsprotokoll Nr. 37: Facharztprüfung Neurologie in Frankfurt – 2023.06

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

ich habe am 28.06. 2023 meine Facharztprüfung bei LÄK Hessen in Frankfurt abgelegt.

  • Erster Fall:

Ein älterer Patient, der sich wegen einem Schlappfuß in der Notaufnahme vorstellte.
Frage: Was wäre Ihr nächster Schritt? Was wollen Sie wissen? Wie würden Sie anamnestisch
vorgehen?

Antwort: Wie waren der Verlauf und die Dynamik der Parese? Hat der Patient Schmerzen hat? Wenn
ja, wo sind die Schmerzen lokalisiert (z.B. Rücken)?
F: Wenn er Rückenschmerzen hätte, woran würden Sie denken?
A: L5-Würzel Läsion.
F: In welchem Bereich erwarten Sie die Schmerzen oder Sensibilitätsstörung bei einer L5-
Wurzelläsion?
A: Außenseite des Kniegelenks abwärts über ventrolateralen Unterschenkel, Fußrücken und
Großzehe
F: Was hilft Ihnen noch, eine periphere Peroneusläsion von einer L5-Wurzelläsion zu unterscheiden?
A: Gluteus medius-Parese! (Tibialisposteriorreflex und Sensibilitätsstörung sowie Fußeversion/-
inversion habe ich auch benannt, aber Ausfall des Gl.medius war ihm wichtig)

Artikel bereits in unserer Webseite:

https://facharztJETZT.de/wie-kannst-du-unterscheiden-zwischen-l5-syndrom-und-peroneusparese-peroneuslaesion/


Er wollte noch wissen, wie ich elektrophysiologisch eine Fußheberparese untersuche.
A: Ich habe die ENG und EMG des N. peroneus genannt.
F: Welche Schritte hat eine EMG- Untersuchung.
A: Zunächst Beurteilung der Spontanaktivität in Ruhe.
F: Welche Formen der Spontanaktivität kennen Sie?
A: Physiologisch und pathologisch. Ich habe Beispiele genannt.
(als weitere Schritte das EMG) Beurteilung der PME mit geringer Innervation und bei maximaler
willkürlicher Anspannung zur Analyse des Interferenzmusters.
** Es wurden danach EMGs gezeigt und ich musste positive scharfe Wellen und Fibrillationen
erkennen.
F: Woran denken Sie noch als Ursache der Parese? Welche weiteren Etagen müssen bedacht
werden?A: Plexusläsion
F: Und welche weiteren Untersuchungen ergänzen Sie?
A: Bildgebung und Lumbalpunktion.

  • Zweiter Fall:

Ein 52 jähriger Pat. wurde in Begleitung seiner Ehefrau in der Notaufnahme vorgestellt, weil er seit 4-
5 Wochen wesensverändert ist. Die Ehefrau hat zudem bemerkt, dass die rechte Hand seit 4-5 Tagen
zuckt.
F: Wie gehen Sie vor?
A: Anamnese (Vorerkrankungen, Vormedikation, Familienanamnese, Reiseanmanese, …),
F: Wie untersuchen Sie den Patienten?
A: Orientierung, Kognition, kortikale Funktionen wie Aphasie, Apraxie. Hirnnerven. Reflexe (hier war
wichtig die Primitivreflexe zu erwähnen.)
F: Sie haben den Pat. auf Normalstation aufgenommen, was würden Sie als nächstes machen?
A: cMRT ( ggf. mit KM) , EEG, LP mit Bestimmung der antineuralen Antikörpern.
**Er zeigte mir MRT-Bilder und fragte, um welche Sequenz es sich handelt (hier: FLAIR) und was ich
auf dem Bild sehe?
A: Kortikale Hyperintensitäten ( cortical ribboning).
** Es wurde noch ein EEG gezeigt.
A: Spike- Wave-Komplexe über der linken Hemisphäre.
F: Was ist Ihr Verdachtsdiagnose?
A: Die gesamt Konstellation passt zur Creutzfeldt Jakob- Krankheit.
F: Richtig! Was machen Sie noch?
A: Pro. 14-3-3 und RT-QuIC im Liqour bestimmen lassen.
F: Und was machen Sie als letztes?
A: Den Pat. bei dem zuständigen Gesundheitsamt melden.

Und Ende!

Die Prüfung war anspruchsvoll, aber auf jeden Fall gut zu schaffen.


Ich wünsche Euch viel Spaß und Glück bei Lernen und Prüfung.

• Alle Protokolle für die Facharztprüfung in der Neurologie in unserer Webseite „Facharzt JETZT“: Link


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