Wir haben JETZT das Facharztprüfung-Protokoll Nummer 21 erhalten. Das heißt auch, wir haben JETZT einen frisch gebackenen Facharzt in der Community 🥳🥳🥳. Der Kollege hat die Prüfung in Hamburg abgelegt und er hat seine Prüfung sehr detailliert geschrieben. Er will anonym bleiben. Vielen lieben Dank für ihn und man merkt, wie er den anderen durch sein detailliertes Protokoll helfen wollte. In seinem Protokoll merkt ihr, wie menschlich die Prüfer sind (oder sein können 😅, nicht alle natürlich, aber meistens ist es so). Auch bitte, bring irgendwie eine gute Stimmung in die Prüfung 😊 Sogar wie in dem Fall vom Kollegen, man über die Heizung spricht. Bring die Prüfer zum Lachen, diese Strategie hilft immer, nicht nur in einem Date 😅
Dauer: ca. 50 Minuten
Prüfer 1:
Wie stellen Sie die Diagnose eines M. Parkinsons? Nennen Sie die atypische Parkinson Syndrome? Welche Merkmale haben sie? (kurze Beschreibung für jede Syndrome und jeweils wichtige Merkmale)
Wie behandelt man sie?
Prüfer 2:
was ist eine Encephalomyelitis disseminata?? [ganz offene Frage für MS] sollte Mechanismus, klinische Formen und allgemeine Aspekte über MS beschreiben.
Welche Symptome erwarten Sie von einem MS Pat.? Wie untersuchen Sie? ( klinische Untersuchung komplett bis Bauchhautreflexe…) Welche Hirnnerven sind meist betroffen?
Wie diagnostizieren? Mcdonald Kriterien, dann MRT ( wie sehen MS-Läsionen aus, vor allen für PPMS)
LP ( alles gefragt: IgG Synthetik, Reiber-Schema, 2 und 3 Klasse Ig [IgG-IgM-IgA], OKB…)
Evozierte Potenzielle (hier einfach nur nennen VEP/SEP)
Wie therapieren Sie einen Schub? (Alles bis Immunadsorption, wie viel Sitzungen..)
Wie behandeln einen Schub in Schwangerschaft? (wichtig: kein Cortison in 1. Trimenon …) Was für Einfluss hat Schwangerschaft auf MS? (reduziert Schuben) welche Medikamente sind zugelassen für die Schwangerschaft? ( Interferons und Copaxone)
Welche Wirkstoffe hat Copaxone? ( Glatirameracetat)
Dosis? Nebenwirkungen?
Was gibt noch von Medikamenten? Sollte alle drei Kategorien benennen mit jeweils Beispiele. Viel Details über Fingolimod und CD20 gefragt.
Prüfer 1:
Eine 48 Pat. kommt mit akuten Schwindel seit 4 Stunden mit Fallneigung nach rechts, Differenzialdiagnosen? (Vor allem PBLS und Vestibularisparoxysmie Details gefragt). Wie untersuchen Sie? (HINTS, wollte genaue Beschreibung alles) Was erwarten? Wie kann man Diagnose sichern? (KIT, Kalorische Testung, Hörtestung), Therapie?
Prüfer 2:
Pat. mit Parästhesien in Beinen…? DD? dann PNP wie untersucht man klinisch? Welche Diagnostik? Dann hier rutschte er auf Elektrophyiologie und hat über ENG und EMG gefragt, was sie sind wie man macht , Normwerte…. welche Nerve nehmen Sie für PNP? (ich habe tibialis gesagt, er wollte aber Peroneus…dann wie ableiten Sie? Wo wird welche Elektrode gelegt? und …
Dann hat über paraneoplastische PNP gefragt…(Denny-Brown-Syndrom beim Lungenkarzinom) welche Diagnostik? (CT Thorax)
Diese Frage hat ziemlich lange gedauert, er hat viele kleine Fragen gestellt, JETZT kann ich leider nicht alles erinnern…
Prüfer 1:
Pat. mit Gangstörung und kognitiver Abbau…. DD? [wollte NPH] Musste ich über weitere Symptome nachfragen. Dann wie behandeln? (Liquor Ablass) wie viel? in welchen Abständen ? Nach 2 Jahren dann welche andere Therapie? (Shunt) Komplikationen….
Dann haben sie mir gesagt, dass ich draußen abwarten soll, nach 2 Minuten zurück und das war alles!
Paar Pünktchen:
1. Da von Ärztekammer Hamburg zu wenig Infos veröffentlicht war , hatte ich ziemlich großen Stress vor der Prüfung.
2. Zunächst haben sie mich gefragt, ob ich einverstanden bin, dass sie die Prüfung in PC aufnehmen.
3. Die Prüfer waren mega nett und hatten immer wieder mich zur richtigen Antworten geleitet. Die hatten mich mit Kopf auch ab und zu mit „sehr gut „ motiviert, dann konnte ich mich beruhigen und noch mehr erzählen. 😅
4. Das Zimmer war echt kalt ( die alle beide Prüfer und dritte Person von Ärztekammer hatten Maske und warme Klamotten); habe ich gebeten, ob es möglich wäre, die Heizung anzumachen, die haben es sofort akzeptiert und ungefähr eine Minute haben wir über Energiesparen gesprochen und haben wir gelacht ( es hat gute positive Atmosphäre gebracht), dann hat ein von Prüfer die Heizung angemacht.
5. Obwohl sie bei Fragen sehr in die tiefe gegangen sind, hatte ich immer so Eindruck gehabt, dass sie nicht böse meinen, sondern wollen wissen ob man einiges gelernt hat.
6. Durch meine zwei malige Teilnahme in Facharztrepetitorium in Hamburg, hatte ich Gedanken gehabt, dass die Prüfung sehr schwierig seien kann. Das hat für mich vermehrt Stress gebaut. Aber tatsächlich denke ich JETZT, wenn man die große und häufige Themen gut gelernt hat (für die Reste Fallbuch ist ausreichend), dann kann man Prüfung einfach und locker beherrschen.
7. Einige Fragen konnte ich nicht beantworten, das war aber nie schlimm. Viel Erfolg wünsche ich alle Euch.
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