Am 01.02.2025 fand meine Facharztprüfung in Münster statt. Die Prüfungskommission bestand aus einem Chefarzt aus Bochum und einem weiteren Prüfer aus Essen. Die Prüfung dauerte etwa 45 bis 60 Minuten und umfasste mehrere klinische Szenarien.
Zu Beginn wurde mir ein Fall eines 50-jährigen Patienten vorgestellt, der über starke Kopfschmerzen, Meningismus und Wesensveränderung klagte. Er hatte kurz zuvor im Garten gearbeitet. Meine erste Reaktion war die Vermutung einer intrakraniellen Blutung, was sich durch ein gezeigtes CT des Kopfes bestätigte. Die Prüfer fragten mich, wie ich weiter vorgehen würde, welche medikamentöse Therapie auf der Intensivstation erforderlich sei und wohin der Patient verlegt werden müsse. Besonders betonten sie die Notwendigkeit einer sofortigen Verlegung in ein neurochirurgisches Zentrum, was sie hören wollten.
Der zweite Fall betraf eine limbische Enzephalitis, konkret eine Anti-NMDA-Rezeptor-Enzephalitis. Ein 40-jähriger Patient war mit plötzlicher Wesensveränderung, epileptischen Anfällen und Katatonie aufgefallen. Hier wurde besonders intensiv zur Katatonie nachgefragt, was eine Herausforderung darstellte. Anschließend wurden Fragen zu den zugrunde liegenden Antikörpern und zur Therapie dieser Erkrankung gestellt, die ich beantworten konnte.
Ein weiteres wichtiges Thema der Prüfung war die Kopfschmerzdiagnostik. Ich wurde gefragt, welche Kopfschmerzform am häufigsten vorkommt, worauf ich Spannungskopfschmerzen nannte. Weitere Themen waren Migräne, Hemicrania continua und chronische Kopfschmerzformen. Ein großes Augenmerk wurde auf die medikamentöse Therapie gelegt, insbesondere auf die Migräne-Prophylaxe, die später nochmals thematisiert wurde.
Danach ging es um den Status epilepticus. Die Prüfer erwarteten eine vollständige Beschreibung der Therapieoptionen. Zusätzlich wurde mir ein EEG mit einem temporalen fokalen Krampfanfall gezeigt. Ein MRT-Bild zeigte eine Hippocampussklerose, woraufhin Fragen zur Interpretation und zur Behandlung gestellt wurden.
Ein weiterer Prüfungsschwerpunkt war die Demenzdiagnostik. Ich wurde gefragt, welche Demenzformen es gibt und wie sich akute, subakute und chronische Bewusstseinsstörungen definieren lassen.
Zum Abschluss ging es um die elektrophysiologische Diagnostik, insbesondere um die Ulnarisdiagnostik mittels ENG/NLG. Die Prüfer wollten genau wissen, an welchen Stellen die Messungen durchgeführt werden und wie man zwischen proximalen und distalen Läsionen differenziert.
Insgesamt war die Prüfung anspruchsvoll, aber fair. Besonders herausfordernd waren die detaillierten Fragen zur Katatonie und zur Migräne-Prophylaxe. Ein wichtiger Punkt war auch die schnelle Verlegung des Patienten mit intrakranieller Blutung, was ich klarer hätte formulieren sollen. Mein Eindruck war, dass die Prüfer eine sehr praxisnahe Herangehensweise erwarteten und Wert auf eine präzise Argumentation legten. Wer sich auf die Facharztprüfung vorbereitet, sollte insbesondere die Therapie des Status epilepticus, die Migräne-Prophylaxe sowie EEG- und MRT-Befunde sicher beherrschen.
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