7 Tipps: So integrierst du dich in der Schweiz

• Einführung

Die Schweizer sind nicht gerade bekannt für ihre Zugänglichkeit. Sie werden fast nie den ersten Kontakt mit dir aufnehmen, sie treffen sich praktisch nie spontan, und es ist normal, ein Treffen drei Monate im Voraus auf die Stunde genau zu planen. Für Neuankömmlinge kann die Integration eine Herausforderung darstellen. Auf der anderen Seite ist der Anteil der Ausländer vor allem in den größeren Städten sehr hoch, sodass viele ganz ohne privaten Kontakt mit Schweizern auskommen. Es kann jedoch befremdlich sein und zu einem falschen Gefühl der Ausgrenzung führen. Wie du sehen wirst, sind die Schweizer ein ganz nettes Volk und viel weniger fremdenfeindlich als viele andere Nationen. Diese sieben Tipps werden dir helfen, deinen Freundeskreis schnell aufzubauen.

Wenn du mehr über Arbeiten als Arzt in der Schweiz erfahren willst, werde JETZT Mitglied in der Doctors for Switzerland-Gruppe von Facharzt JETZT auf Telegram und auf Facebook.


1. Mache den ersten Schritt, sei offen und über-höflich

Die Schweizer schätzen Herzlichkeit und Offenheit, sie reden jedoch oft in Rätseln. Oft sagen sie nicht direkt, wenn sie mit etwas nicht einverstanden sind. Anstatt „das ist falsch“, sagen sie „das könnte man auch anders machen“. Anstatt „nein Danke“, sagen sie „vielen Dank!“. Anstatt „kann ich nicht“, sagen sie „könnte schwierig werden“ usw. Oder ganz subtil, anstatt „ich sehe es anders“, sagen sie „so kann man es auch sehen“. Häufig sieht man auch die Überbegeisterung und den Über-Lob, zum Beispiel „Mega, so geil, du machst das so gut!“ bei einer Kleinigkeit. Überhöflichkeit ist wichtig, wenn man etwas will: „wäre es vielleicht möglich…“, „könnte ich vielleicht…“. Pro Tipp: In E-Mails oder Nachrichten kannst du, wenn du eine Stufe weiter gehen willst, das Du großschreiben. Z.B. „Ich weiß, dass Du gerne Mohn hast, deswegen habe ich Dir Mohnkuchen gebracht“. Es ist ein Ausdruck von großer Wertschätzung. Obwohl das Ganze für uns Ausländer «Fake» erscheinen kann, werden auf der anderen Seite Echtheit und Offenheit geschätzt und können zu großer Begeisterung führen, besonders, wenn der andere sieht, dass du wirklich nichts zu verstecken hast.


2. Sei stolz auf deine Herkunft und wertschätzend gegenüber der Schweiz

Die Schweizer sind es gewohnt, mit anderen Nationalitäten zu leben. Sie schätzen die Vielfältigkeit verschiedener Kulturen und hören gerne interessante Details über andere Länder. Es ist selbstverständlich, dass du dein Heimatland gerne hast, es gibt aber auch Aspekte, die dir an der Schweiz gefallen, sonst würdest du nicht hierherkommen. Es schadet nicht, wenn du hier und da die Schweiz lobst. Zum Beispiel das direkte demokratische System, die Sauberkeit, die pünktlichen Züge und nicht zu vergessen – den Käse. Wenn du länger als zwei Jahre hier wohnst, ist es an der Zeit, einen elektrischen Raclette-Ofen und einen Käse-Fondue-Topf anzuschaffen.


3. Mundart verstehen

Du kommst als Arzt nicht darum herum. Du wirst mit der Zeit Mundart verstehen müssen, zum Glück musst du es aber nicht reden können. Am Anfang kann es sehr anstrengend sein, wenn man plötzlich mit zwei oder drei Schweizern umgeben ist und die Konversation auf Mundart läuft. Man erwischt sich mit einem gestellten Lächeln und gespieltem Nicken und kommt so bald auf dünnes Eis. Mein Tipp: Sag laut und klar: „Ich verstehe euch nicht!“ Es ist besser, als so zu tun, als ob… Schweizerdeutsch-Sprachkurse, Schweizer Radio, Bücher und Fernsehen sind hervorragende Möglichkeiten, um dich mit der Mundart vertraut zu machen.


4. Vereine und Sportklubs

Das ist kein Witz – in der Schweiz gibt es für fast alles einen Verein. Vereine und Sportklubs sind eine ausgezeichnete Möglichkeit, neue Leute kennenzulernen und Teil der Gemeinschaft zu werden. Auf Google findest du lange Listen aller Vereine für jeden spezifischen Ort.


5. Expats-Gruppen

Vielleicht bist du ungeduldig und möchtest möglichst schnell einen großen Freundeskreis aufbauen. Dann sind die Expats-Gruppen eine wertvolle Ressource. Diese Gruppen – am bekanntesten sind InterNations Switzerland und Meetup – ermöglichen dir schnell, unkompliziert und unverbindlich das Bedürfnis nach sozialen Kontakten zu befriedigen. Oft kennen sich die Mitglieder solcher Gruppen sogar besser aus, was es in der Gegend zu tun gibt, als die Einheimischen selbst.


6. News lesen oder schauen

Um dich über die Geschehnisse in der Schweiz auf dem Laufenden zu halten und die lokale Kultur besser zu verstehen, ist es hilfreich, regelmäßig Nachrichten zu lesen oder zu schauen. Populäre Online-News-Portale sind 20 Minuten, Watson und die Zürcher Zeitung. Der meistgesehene Fernsehsender ist SRF. Dadurch bekommst du nicht nur ein besseres Verständnis für die politische und soziale Landschaft, sondern kannst auch bei Gesprächen mit Einheimischen mitreden.


7. Ortschaften kennen

Nimm dir die Zeit, deine Umgebung zu erkunden und die verschiedenen Ortschaften kennenzulernen. Besuche lokale Märkte, Feste und Sehenswürdigkeiten. Diese Erkundungen ermöglichen es dir, die kulturelle Vielfalt der Schweiz zu entdecken und ein tieferes Verständnis für die regionale Identität zu entwickeln.

Die Integration in die Schweizer Gesellschaft erfordert Zeit und Engagement, aber mit diesen sieben Tipps kannst du den Prozess erleichtern und bereichern. Die Schweiz bietet zahlreiche Möglichkeiten, dich einzuleben und wohlzufühlen – nutze sie!

🤗 Möchtest du mehr erfahren? Hast du Fragen? Tritt JETZT allen unseren Gruppen bei und vernetze dich mit Ärzten aus der Schweiz, Deutschland und Österreich. (Auf dem Handy: Die Links findest du am Ende dieser Seite / Am PC: Auf der rechten Seite)

Kommentar verfassen - اكتب تعليق