Eine sehr häufige Frage in unserer größten interaktiven Neurologie-Gruppe (Die Tele-Hintergrund-Gruppe – Fragen & Antworten) ist:
Ein Patient hat eine Alkoholabhängigkeit und JETZT haben wir einen (geringen) Verdacht auf Wernicke-Enzephalopathie:
Wie viel Vitamin-B1 solle ich verordnen? Oral oder iv?
Die Antworten:
Applikationsform (Englisch: Route of administration):
intravenös (iv)
(Keine Diskussion! Auf keinen Fall oral)
Was ist die Dosierung?
Unsere Empfehlung nach vielen Diskussionen in den Neuro-Gruppen von „Facharzt JETZT!“ und auch nach Amboss (Link):
Vitamin B1 300 mg iv als Kurzinfusion (KI)
(in z. B. 100 ml NaCl 0,9%)
1-1-1
über 30 Minuten
Quellen:
1) DGN-Leitlinie „Delir und Verwirrtheitszustände inklusive Alkoholentzugsdelir“ von 2020:
Schon bei geringstem Verdacht auf eine Wernicke-Enzephalopathie, höhere Dosen:
bis zu 5×100 mg iv
2) In der gleichen DGN-Leitlinie von 2015, die Dosierung ist deutlicher erklärt:
Wie lange?
- Für mehrere Tage nach es keine Besserung mehr auftritt, aber mindestens für 3-5 Tage.
- Bei fehlendem Ansprechen auf die orale Gabe: beenden nach 3-5 Tagen von intravenöser Gabe, ggf. permanente Thiamin-Gabe in prophylaktischer Dosis (oral als Tabletten)
- Nach der intravenösen Phase, Vitamin B1 als Tabletten verabreichen (200 mg 1-0-0 oder 1-0-1)
Auf welche Nebenwirkungen soll man bei der Thiamin-Gabe achten?
Nur 1 Sache: In seltenen Fällen könnte es zu allergischen Reaktionen kommen. Daher sollte die erste Gabe langsam erfolgen (über 30 Minuten).
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