• Ich wurde in Hessen geprüft, Frau Schliephake durfte beginnen
Die erste Frage war, was ist eine Dissoziative Fugue? Dann sollte ich dazu erklären, bei welchen Erkrankungen das häufig vorkommt. Sie wollte dann auf Dissoziative Persönlichkeitsstörung hinaus, das hatte ich nicht so ganz auf dem Schirm, hab andere Traumaerkrankungen genannt. Dann sollte ich was zur Akutbehandlung der Dissoziative Persönlichkeitsstörung erklären. Sie hat dann selber noch berichtet, dass einige Patienten von den vielen Persönlichkeiten erzählen können, ich habe dann noch von mir aus ergänzt, dass es aber auch Patienten gibt, die nichts von den verschiedenen Persönlichkeit wissen und bei denen die Therapie dann erst mal darin besteht, das aufzudecken und sie miteinander in Verbindung zu bringen. Sie hat gefragt, ob ich schon mal solch eine Patientin gesehen habe, ich habe erzählt, dass wir eine Patientin hatten, bei der wir es vermutet hatten, aber nie einen Wechsel selber beobachten konnten.
• Dann gab’s Wechsel zum Thema Manie, akuter manischer Patient
Beschreiben Sie das Zustandsbild eines manischen Patienten. dann wollte sie noch den Unterschied zwischen IdeenFlüchtigkeit und verworren hören. Bei welchem Krankheitsbild ist jemand eher verworren (Schizophrenieforme Erkrankungen). Dann Behandlung akute Manie. welche Antipsychotika? Haldol (und andere 1. Generationsantipsychotika) nur im Notfall, da manische Patienten sehr empfindlich für EPS sind. Bei Lithium: Welche Untersuchung muss ich machen, warum ist Natrium so wichtig vorher zu Untersuchung bei Lithium Behandlung (gleicher Transporter für Lithium und Natrium in der Niere).
warum ist das EEG wichtig vor Therapie und vorallen wann? Bei der Aufdosierung, wenn man mit der Dosierung hochgeht, dann kann es zu Anfällen kommen, also vor allem in der antimanischen Dosierung, wenn man nah dran ist an der Intoxikation.
JETZT ändert sich die Stimmung nach der Manie, was könnte das sein? Ein Switch in der Depression. Wofür? Wovor fürchten wir uns? einem Rapid Cycling. Was bedeutet denn das? Mindestens 4 Phasen im Jahr.
• Dann antidepressive Behandlung in der Frühschwangerschaft. Schwer depressive Patientin.
Was machen Sie mit der? Ich wollte darauf hinaus möglichst die Medikation nicht im ersten Trimenon geben, wollte was zu und SSRI-Absetzen möglichst vor der Entbindung wegen Floppy Infant und SSRI Absetzphänomen erzählen. Beste Erfahrung mit Sertralin. Was ist mit Venlafaxin, Mirtazapin? Eher nicht, wenig Erfahrungen. Das wollte sie aber alles nicht hören. Welche Entwicklungsstörungen muss ich aufklären? Das war tatsächlich die eine einzige Frage, zu der ich die Antwort nicht wusste, gab es von kardialen Fehlbildungen erzählt? Septumdefekte. Gibt aber noch etwas ganz Schlimmes! dass es auch eine erhöhtes Risiko für eine Anencephalie und eine Omphalozele gibt, wusste ich nicht, war aber dann nicht so schlimm. Vergessen ich nie wieder 😅
• Dann war der andere Prüfer, Herr Putzke, dran.
Der hat mich zu der aktuellen Gesetzesänderung im April befragt. Da wollte er natürlich auf die CannabisLegalisierung hinaus. Ich sollte ihm, nur aus medizinischer Sicht, die vor-und Nachteile erklären. Dass es zwei Standpunkte gibt, einmal, dass man davon ausgeht, dass Cannabis die Psychose triggert (2-Hit-Hypothese), oder dass es eine Selbstmedikation bei schon vorhandener Symptomatik ist. erklären, wenn man davon ausgeht, dass die Patienten es zur Selbstmedikation einnehmen, warum es den Patienten erst gut tut und dann nicht. Stichwort Cannabis blockiert GABA Rezeptoren, darum vermehrte Freisetzung von Dopamin. Darum fühlen Sie sich erst wohl und dann macht aber viel Dopamin im Verlauf Psychose, deswegen eben kontraproduktiv.
• Dann neuer Fall:
Patient sitzt zittrig schweißig vor mir in der Ambulanz mit seiner Ehefrau. Sie möchte, dass er ein Alkoholentzug macht. Er möchte das nicht. Sollte dann sagen, was er hat, würde ich hingehen lassen? (Nein), wie hoch die Letalität beim Alkoholentzug ist (15-20%).
• Was mache ich dann mit ihm?
dann hab ich noch mal mich nach versichert, ob es in der Klinik ist oder nicht. dann hat er gefragt, warum das so wichtig ist? und ich dann geantwortet, dass man als Psychiater ja nur in der psychiatrischen Klinik unterbringen kann. Was würden Sie machen, wenn er bei Ihnen in der Praxis sitzt? dann würde ich die Polizei anrufen die können nach Paragraph 32 unterbringen, da wusste ich leider nicht mehr nach welchem Gesetzbuch, war aber auch nicht so schlimm. wer entscheidet, bei dem aus der Praxis dann, ob der Patient untergebracht wird? die Polizei. Dann sollte ich noch Alkoholentzug erzählen, welche Medikamenten? Wann darf man kein Distra geben? Lungenkrankungen. Wenn der Patient nicht weiß, ob er eine Lungenerkrankung hat? Nach Rauchen fragen. Was muss man dazugeben bei Distra? Damit kein AlkoholentzugAnfall auftritt Carbamazepin, wollte er hören.
• Er wollte wissen, wovon ich es abhängig mache ob der Patient ein Medikament bekommt
wie machen wir das bei uns in der Klinik? auf was ich achten muss für Symptome? RR, Puls, Tremor, schwitzig, klinischer Eindruck, Delir ?) Alkoholentzugskala. Das war ihm der klinische Eindruck ganz wichtig.
• was ich fragen muss, wenn ein erstmaliger AlkoholentzugsPatient vor mir sitzt?
wie lange hat er nicht mehr getrunken. Was würde ich schätzen wenn er zittrig vor mir sitzt, wie lange hat er schon nicht mehr getrunken? ein bis zwei Tage, je nachdem wie seine Trinkmenge vorher war. Dann noch nach Anfällen oder Delir in der Anamnese fragen! wenn er mir dann nicht antworten will, was mache ich dann? die Frau fragen. Genau! Ah und natürlich die Suchtkriterien der WHO: wieder saß ich da und musste eine Weile überlegen, bis mir das 6. eingefallen ist 😅
• und dann hat er noch gefragt ob’s noch Zeit übrig ist
dann war eigentlich die Zeit schon um aber er durfte trotzdem noch eine Frage stellen. Hat sich nach meiner psychotherapeutischen Ausbildung erkundigt (TP). Was ist TFP? Transferenc Focused Therapy und dann sollte ich Übertragung/gegenÜbertragung erklären, wie das in der Therapie wirkt. Letzte Frage, ob in der Gegenübertragung nur die Affekte des Patienten eine Rolle spielen? nein auch meine persönlichen Erfahrungen spielen eine Rolle.
• mein Feedback
Insgesamt war ich sehr froh über die Themen, es waren alles Themen, bis auf die SSRI Fehlbildung, die ich gelernt hatte und konnte. Der Prüfer, Herr Putzke und Frau Schliephake waren sehr nett, aber auch anspruchsvoll. Der Beisitzende, dessen Namen ich leider vergessen habe, hat versucht das ganze aufzulockern und einem die Angst zu nehmen. Wenn man gut vorbereitet ist, kann man es gut bestehen.
• Vergleichen Sie mit unterschiedlichen Erfahrungen
mein Kollege hatte blödere Themen, der hat es auch Somatisierungstörung gefragt worden. EPS, auch vom EPS Syndrome, die ich noch nie gehört habe, sehr speziell. Demenzen, vorallem Bildgebungsbefunde. Depressionen. Welche Medikamente machen depressiv?. Er hat auch Psychostimulation genannt, mein Kollege arbeitet in einer ADHS Ambulanz, das sei aber falsch laut Prüfer. Da haben sich die beiden ein bisschen verhakt, das hat die Prüfung glaube ich schwieriger gemacht. Ihm haben sie gesagt, es wäre hauchdünn gewesen, das bestehen. Was ich sehr ungerecht halte, weil er eigentlich auch sehr gut ist. Aber da sieht man mal wie sehr es drauf ankommt, was für Themen man bekommt. Bei Depression haben sie auch gefragt Wirkungen von Citalopram im Vergleich zu Sertralin. Was ist da der Unterschied? Und er musste MBT erklären.
• Weitere Informationen
Hatte auch noch den roten Handbrief Valproat bei den Manien erwähnt, den es JETZT auch für Männer gibt. Guckt euch an, was gerade relevant ist, wegen Gesetzesänderung, wofür gibt es gerade Therapieeinschränkungen und neue Leitlinien! Die Themen, die gerade aktuell sind, kommen sicher dran. Bei meinem Kollegen Demenzen, wegen der neuen Leitlinie und er wurde auch explizit nach dem roten HandBrief Valproat gefragt. Bei mir war es Cannabis Legalisierung. Ich könnte mir auch vorstellen, dass zum neuen Transgesetz gefragt wird.
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